Aus dem Gemeindeleben

2020

Kira Stöckmann: Auslandsjahr mit der Allianzmission

Nach meinem Abi im Frühjahr 2017 habe ich mich dazu entschieden für ein Jahr lang einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst auf die Philippinen zu machen und dort von der Allianzmission ein GoGlobal-Auslandsjahr zu machen.

Aber warum ein ganzes Jahr im Ausland und warum auf den Philippinen, fragt ihr euch vielleicht gerade?! Eigentlich ganz einfach. Obwohl ich gedacht habe ich sei nie der Typ, der mal längere Zeit ins Ausland geht, habe ich meine Hand ausgestreckt und zu Gott gesagt „Hier bin ich! Ich habe keine Ahnung, was ich nach dem Abi machen soll. Zeig du mir, Herr, wo du mich haben möchtest. Ich werde dir gehorchen, auch, wenn ich Angst habe. Ich vertraue dir!“ Diese Worte so zu beten, hat ganz schön Überwindung gekostet. Aber ich bin überzeugt davon, dass dieses Gebet und diese Herzenseinstellung das Beste sind, was einem Menschen geschehen kann. Und so hat Gott mir auf verschiedenen Wegen gezeigt (wenn du es genauer wissen willst, dann frag mich gerne persönlich) „Die Philippinen sollen´s für dich werden…“

Am 03. September 2017 stehe ich nun mit flauem Magen und einem riesigen Kloß im Hals am Flughafen und realisiere so langsam, dass es wohl wirklich kein Zurück mehr gibt. Ich kann mich noch zu gut an die Gefühle und Gedanken erinnern, als der Plan nach Manila, Philippinen zu reisen zur Realität geworden ist.

Als ich dann nach einer langen Reise aus dem Flugzeug steige, staune ich nicht schlecht. Überall sind Hochhäuser, Slumgebiete, Autos, Mopeds und Verkehr ohne Ende. Menschenmassen, soweit das Auge reicht. Gerüche und Anblicke, die sich nur schwer in Worte fassen lassen.

Und mitten in dieser Metropole Manila bin auf einmal ich. Der Hauptteil meiner Arbeit bestand darin, dass ich in einem Nachhilfezentrum 2 Lehrerinnen beim Mathe- und Englischunterricht unterstützt und in einer Gemeinde mitgearbeitet habe.

Ich möchte euch mit hineinnehmen in ein Erlebnis bzw. ein Gefühl, das ich aufgeschrieben habe, als ich schon 3 Monate in Manila gelebt habe:

„An einem späten Nachmittag befinde ich mich nach einem langen Arbeitstag auf meinem Nach-Hause-Weg. In der Nase liegt mir der Geruch von Benzin, philippinischem Essen, Schweiß und noch 1000 anderen undefinierbaren Gerüchen. Mit meiner rechten Körperhälfte quetsche ich mich gegen die Wand des Tricycles, mit meiner linken Körperhälfte klebe ich, Schweiß an Schweiß, an dem Arm eines Mannes und meine Knie bohren sich ungewollt in den Rücken der Frau vor mir. Erschöpft vom Tag lasse ich meine Gedanken schweifen und ich blicke auf die Skyline der Stadt. Im Hintergrund ragen die Hochhäuser der reicheren Viertel in eine Smog-Wolke hinein. Im Vordergrund spielen Kinder im Schutt und Dreck, im dahinterliegenden Fluss sucht ein Mann nach Plastik, Männer spielen mit Karten um Geld, zwei Kinder betteln an der Straße, Fahrräder und Motorräder bahnen sich zwischen den Autos und LKWs ihren Weg... Ich könnte noch so viele weitere Szenarien aufzählen, die sich entlang meines Arbeitsweges abspielen. Und während ich in diesem Tricyle sitze, der Fahrtwind mir ins Gesicht pustet und ich einfach nur da bin, wird mir bewusst, wie glücklich ich bin. Diese Stadt ist mir ein Zuhause geworden. Ich bin damit beschenkt worden in diesem ganzen objektiv so Hässlichem Schönheit erkennen zu dürfen.“

Dass mir Manila ein Zuhause geworden ist, ist für mich nicht selbstverständlich gewesen. Aber ich bin froh und dankbar, dass Gott mir dieses riesige Geschenk gemacht hat. Gott hat in diesem Moment eins seiner Versprechen wahr gemacht.

Wie ich am Anfang des Textes geschrieben habe, habe ich, bevor ich das Auslandsjahr begonnen habe die Worte gesprochen „Hier bin ich!“ Diese 3 Worte habe ich mir während des Jahres immer wieder wiederholt und sie haben alles verändert. Denn natürlich ist nicht alles leicht gewesen. Es hat auch viele Herausforderungen gegeben. Ich durfte aber immer wieder an der Zusage Gottes festhalten, dass er mich genau in diesem Jahr auf den Philippinen haben möchte.

Ich möchte nicht, dass du diesen Text liest und denkst „Wow, wie mutig, dass sich Kira getraut hat für ein Jahr in ein fremdes Land zu gehen. Aber das wäre ja nix für mich“, sondern ich bete dafür, dass meine Geschichte dir Mut macht zu sagen „Gott will mein Bestes! Wenn Kira erleben durfte und heute auch immer noch darf, dass Gott gut zu ihr ist, und er ihr versprochen hat, dass sein Plan viel besser ist als ihr eigener, dann gilt dieses Versprechen auch mir! Herr, verändere mein Denken und mein Herz. Hier bin ich!“

Ich glaube, wenn wir die Worte des Vaterunsers „Dein Wille geschehe“ anfangen ernstgemeint zu beten, auch, wenn das nicht unserer Komfortzone entspricht, dann werden Wunder wahr und wir werden Großes mit Gott erleben!

Es geht nicht darum, dass wir am Ende alle auf den Philippinen leben, sondern es geht darum, dass Gottes Herzschlag, dein Herzschlag wird, dass du mutig vorangehst und sagen kannst „Herr, hier bin ich!“

Bist du dabei, dich von Gott raus aus deiner Komfortzone rufen zu lassen?

 

PS: Wenn du mehr zur Allianz Mission und dem GoGlobal Auslandsjahr oder Kurzzeiteinsätzen wissen möchtest, dann kannst du mich gerne ansprechen oder du kannst dich auch über die Homepage der AM informieren: www.allianz-mission.de

Kira Stöckmann: Auslandsjahr mit der Allianzmission
Kira Stöckmann: Auslandsjahr mit der Allianzmission